Ji-Hae Park
Die in Deutschland geborene Violinistin Ji-Hae Park wurde im Juli 2017 zur Ehrenbotschafterin der Olympischen Winterspiele 2018 von Pyeongchang ernannt.
Nach einem Solokonzert in der renommiertesten und grössten Konzerthalle von Seoul, dem Sejong Art Center, wurde sie in einer der wichtigsten Tageszeitungen Südkoreas gefeiert: «Ji-Hae Park auf Welttournee, der Beginn einer Legende».
Die 3030 Sitzplätze waren vor Konzertbeginn ausverkauft. Ji-Hae Park berichtete nach dem Konzert, es sei für sie ein Riesenspass, aber auch eine Herausforderung gewesen. In der ersten Hälfte spielte sie Stücke des klassischen Repertoires, unter anderem von Beethoven und Saint-Saens. In der zweiten verwandelte sie sich in eine Rockerin und interpretierte Vivaldis Vier Jahreszeiten, Händels Sarabande und Pachelbels Kanon als Rockmusik. Diese Art von Konzert war für Ji-Hae Park keine Neuheit. Sie hatte im vergangenen Jahr bereits sechs vollständig ausverkaufte Konzerte mit diesem Programm gegeben. Es waren weltweit die ersten offiziellen Liveinterpretationen aller zwölf Sätze der Vier Jahreszeiten in Begleitung einer fünfköpfigen Männer-Rockband. Nach dem erfolgreichen Start im Sejong Art Center setzte sie ihre Tournee in China und Nordamerika fort.
Die Idee zu dieser Mega-Konzerttournee mit äusserst gegensätzlichen Konzepten in der ersten und zweiten Konzerthälfte kam ihr, nachdem sie nacheinander zwei Goldene Schallplatten für zwei DECCA-Alben erhalten hatte: für eine Solo-CD klassischer Musik, die in England von Universal Music (einem DECCA-Label) aufgenommen wurde, und für die CD «Baroque in Rock» desselben Labels (2013).
Ji-Hae Park ist seit 2015 Ehrenbotschafterin der nationalen koreanischen UNESCO-Kommission. Nicht nur als Musikerin, sondern auch als Referentin über Korea wurde sie 2013 an die wichtigste TED-Konferenz der USA eingeladen und erhielt eine Standing Ovation aller Konferenzteilnehmer. Ihre nächste Station war Malta, wo sie als Vizepräsidentin der Jury der Malta International Music Competition amtierte. Seit 2009 gibt sie in Seoul jährlich Rezitale vor 25’000 Zuschauern mit ihrer historischen Violine, einer «Petrus Guarnerius 1735, Venedig».
Diese Violine ist neben der Stradivarius, die ihr die Deutsche Stiftung Musikleben 2003 bis 2004 geliehen hatte, und einer weiteren Guarneri von 1735 (einer lebenslangen Leihgabe dank der grosszügigen Unterstützung eines anonymen Sponsors) eine der feinsten Geigen. Nach Ji-Hae Parks erfolgreichem Debüt in der New Yorker Carnegie Hall berichtete die New York Concert Review: «Ihre Bühnenpersönlichkeit ist äusserst charismatisch und emotional, und es gelang ihr, alle stilistischen und dynamischen Kontraste der verschiedenen Komponisten zum Ausdruck zu bringen.»
Auch mit ihren Auftritten im Kennedy Center von Washington und in der Walt Disney Concert Hall von Los Angeles, im Rokokotheater Schwetzingen und mit Orchestern wie Los Angeles Philharmonic, Seoul Philharmonic, Shanghai Philharmonic, KBS Symphony und der Philharmonie Baden-Baden feierte sie grosse Erfolge. Sie wird häufig als Solistin zu nationalen Veranstaltungen in Korea eingeladen, von denen viele vom nationalen Fernsehen übertragen werden.
Ji-Hae Park Vortragsthemen
Immer unter dem Titel «ConcerTalk»:
- Wie man das Beste aus sich herausholt (neue Arbeitserfahrung)
- Spiel dein Leben (mit einem Fokus auf der Problematik von Stress und Stressbewältigung)
- Meine Art der Friedensstiftung (ein Gespräch über meine beiden Heimatländer Deutschland und Korea, zwei einst bzw. immer noch getrennte Länder)
- Zeit, sich mit Violinmusik zu motivieren (innovativ und motivierend, mehr Musik)
Im Alter von erst 14 Jahren gab sie mit dem Mainzer Kammerorchester ihr Solo-Debüt und tritt heute jährlich in über 150 Konzerten auf. Auf ihrer jüngsten Nord- und Südamerika-Tournee wurde sie wie der Cellist Yo-Yo Ma im Vorjahr als Hauptinterpretin ans FMX eingeladen, eines der zehn grössten Musikfestivals der USA. Zur Pressekonferenz in Form eines Guerilla-Konzerts kamen 60 Mainstream-Journalisten, um über ihren Auftritt zu berichten. Neben vielen Solo- und Orchesterkonzerten rund um die Welt musiziert Ji-Hae Park auch in Kirchen, Gefängnissen, Spitälern und Leprakliniken, in der Hoffnung, Menschen mit gebrochenen Herzen zu heilen und alle zu erfreuen, nicht nur Liebhaber klassischer Musik.
Für ihre herausragende Arbeit und ihren Einfluss wurde Ji-Hae Park mit dem «Grossen Preis des meistgeschätzten Koreaners 2010» ausgezeichnet. Sie war damit die jüngste Gewinnerin eines Preises, der Koreanern verliehen wird, die ihre Leadership und ihren Einfluss unter Beweis stellen, um die nationale Entwicklung und Integration zu fördern. Erst kürzlich erhielt sie in Seoul den koreanischen Kunst- und Kulturpreis. Ausserdem wurde sie vom koreanischen Präsidialbüro zur Beraterin des nationalen G20-Ausschusses ernannt. Neben der nationalen koreanischen UNESCO-Kommission ist sie auch Ehrenbotschafterin von Yeosu 2012 World Expo, World WIKE City Federation, Africa Future Foundation und A+Asset.
Zu ihren bemerkenswerten Fernsehauftritten gehören die beliebte australische TV-Show Star King (viermal), die koreanischen TV-Sendungen Lecture 100° C und Classic Odyssey mit Top-Einschaltquoten und Erstplatzierungen bei der Echtzeitsuche im Internet. Seit ihren ersten Soloaufnahme als 14-jährige Violinistin in Deutschland hat sie neun CDs und zwei DVDs aufgenommen, die die Bandbreite und Tiefe ihrer musikalischen Erfahrung in vielen Genres von Klassik bis Rock, von koreanischen Volksweisen bis Gospel aufzeigen. Ji-Hae Park arrangiert alle Elemente ihrer CDs selbst und experimentiert gerne mit neuen Musikauswahlen, um klassische Geigenmusik für verschiedenste Zuhörer zugänglicher zu machen.
Ji-Hae Park gewann zweimal den ersten Preis des deutschen Bundeswettbewerbs «Jugend musiziert»: 2001 für ihre Sololeistung und 2002 für Kammermusik.
2003 gewann sie den zweiten Preis (und zusätzlich drei Spezialpreise) beim internationalen Violinwettbewerb Remember Enescu in Rumänien. Sie gewann ausserdem Preise bei den Wettbewerben von Kloster Schöntal, Friedrich Jürgen Sellheim und Johann Georg Pisendel in Deutschland, beim Internationalen Johannes Brahms Wettbewerb in Österreich und beim Concorso Andrea Postacchini in Italien sowie den Pinchas Zukerman Award für herausragende Talente und war Preisträgerin des ZIRP-Stipendiums in Rheinland-Pfalz.
Sie sass unlängst in der Jury des härtesten Musikwettbewerbs Maltas, der Malta International Music Competition.
Derzeit führt sie eine Kampagne, um traditionelle koreanische Melodien, die sie für Violine arrangiert, spielt und aufnimmt, für eine friedliche Vereinigung Koreas einzusetzen.